Klinische Diagnosen

Röntgenbilder, Computertomographie, Kernspin, Ultraschall etc. sind zwar unbestritten ein wertvolles Hilfsmittel, es bleibt aber zu berücksichtigen das die Befunde nicht immer die Schmerzursache seien müssen.

Einige Menschen weisen z.B.eine Bandscheibenvorwölbung (Protusio) oder einen Bandscheibenvorfall (Prolaps) auf, klagen aber nicht über besondere Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen.

Anders ausgedrückt bedeutet dies, daß Rücken- und Gelenkschmerzen nicht immer auf die Befunde der klinischen/radiologischen Untersuchung zurück zu führen sind.

Um bei dem Beispiel des Bandscheibenvorfall zu bleiben: Heute werden die meisten diagnostizierten Bandscheibenvorfälle die ohne Lähmungen der Muskulatur einhergehen konservativ, das heißt ohne eine Operation behandelt, da die Ergebnisse einer Operation häufig nicht befriedigend waren. Dies kann bedeuten dass nicht das aus der Bandscheibe hervor getretenes Gewebe für die Schmerzen verantwortlich war sondern eine Reizung des umgebenen Gewebes.

Dies kann wahrscheinlich auch auf andere klinische Diagnosen bezogen werden wie z. B. eine Verkalkung an der Schulter oder ein Knorpelschaden des Knies.

In den meisten Fällen wird nicht bekannt sein wie lange der diagnostizierte Schaden des Gewebes schon vorhanden ist, von daher ist nicht auszuschließen das der Schaden schon vor dem Eintreten der akuten Beschwerden da war und nicht unbedingt die akute Problematik auslöst.

Ein gewisser Verschleiß unseres Körpergewebes ist normal und nicht zwingend eine Diagnose! Es gilt also sehr genau zu differenzieren