Osteopathie
Die Osteopathie geht auf den amerikanischen Arzt Dr. A.T. Still zurück, der vor ca. 120 Jahren, enttäuscht durch die Misserfolge und Nebenwirkungen der damaligen Medizin, neue therapeutische Wege suchte um Kranken zu helfen.
Durch intensives Studium der Anatomie und deren Einfluss auf die Funktionen des Körpers gelangte er zur der Erkenntnis, dass die Ursache der meisten Erkrankungen in den Veränderungen des Körpergewebes zu suchen bzw. zu finden ist. Da alle Körpergewebe eine Beziehung zu den angrenzenden Knochen haben, nannte er seine neue Medizinform Osteopathie (Osteo = der Knochen; Pathos = das Leiden). Er entwickelte ein Behandlungssystem, in dem systematisch nach Funktionsstörungen der Gewebe gesucht wird, um diese wieder mittels spezifischer Handgriffe zu beheben. Andrew Taylor Still bildete viele Ärzte aus, die große Behandlungserfolge zur Zeit der spanischen Grippe erzielten. Kurz darauf wurde die Osteopathie in das US amerikanische Gesundheitssystem integriert und an Universitäten gelehrt.
Osteopathie heute
Durch die rasante Entwicklung der „Schulmedizin“, besonders im Bereich der Pharmakologie, ist die Osteopathie heute mehr eine Schmerztherapie bei orthopädischen Erkrankungen als eine allgemeine Medizinform. Da aber auch die moderne Pharmakologie, bei all ihren Erfolgen, häufig an Ihre Grenzen stößt und Patienten oft über Nebenwirkungen klagen, erobert sich die Osteopathie langsam ihren Platz als Medizinform zurück.
Wie untersucht und behandelt ein Osteopath?
Ein gut ausgebildeter Osteopath wird zunächst mit Ihnen ein Gespräch über Ihren Krankheitsverlauf führen. Dabei achtet er besonders auch darauf, dass Sie keine von Ihm nicht allein zu behandelnde Krankheit haben. Im Anschluss daran wird ihre Beweglichkeit überprüft und ihr Körper auf Fehlspannungen, Verdrehungen, Haltungsschäden etc. abgetastet. Dabei werden nicht nur Muskeln, Sehnen, Wirbel und Gelenke mit einbezogen, sondern auch der Bauchraum und der Kopf. Da Körperstrukturen durch Ihre umhüllenden Häute, den Faszien, miteinander verbunden sind, kann es sein, dass der Osteopath die Ursache ihres Leidens an einer Stelle diagnostiziert, die nicht die eigentliche schmerzende Stelle ist. Behandelt wird mit Druck und Zug der Hände auf das erkrankte Gewebe. Einige Techniken sind ähnlich wie die der Chiropraktik, andere ähnlich einer Tiefenmassage.